Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) hat auf dem Red Bull Ring wieder Geschichte geschrieben. Nach sieben Jahren Pause kehrte die Serie auf den Kurs in Österreich zurück. Ein Doppelsieg in der IDM-Königsklasse Superbike 1000 und haarscharfe Entscheidungen in allen weiteren Rennen, ließen die Fans auf der Steiermark-Tribüne feiern. In Österreich wurden die Weichen für das große IDM-Finale im September in Hockenheim gestellt.
In der Königsklasse IDM Superbike 1000 wurde der Gesamt-Führende Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon-BMW) seinem Spitznamen „Iceman“ gerecht. Nach den beiden Podiumsplätzen in der Steiermark verzog der Ukrainer keine Miene, erst später war der Anflug eines Lächelns erkennbar. Grund seiner sich langsam auflösenden Verstimmung: Er hatte keines der beiden Rennen gewonnen. Beide Siege gingen an den überragenden Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing), der schon im Training dominiert hatte.
In der IDM Supersport 600 hatte Patrick Hobelsberger (Bonovo action by MGM Racing) im ersten Rennen mit technischen Problemen am Motorrad zu kämpfen. Mehr als der fünfte Platz war nicht drin. Den Sieg trug ausgerechnet Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing) davon, sein größter Konkurrent im Titelkampf. Der Franzose trat wie immer als Doppelstarter in zwei Klassen an. Die französische Supersport 600-Meisterschaft hat er bereits unter Dach und Fach gebracht, die deutsche soll die nächste werden. Kevin Wahr (MVR-Racing) hatte Debise rundenlang unter Druck gesetzt, musste aber passen. Der Nagolder wurde Zweiter.
Den zweiten Lauf konnte aber Hobelsberger vor Debise gewinnen, somit übte der Bayer Schadensbegrenzung. Dritter wurde in beiden Läufen Thomas Gradinger (Eder-Racing). Er wollte bei seinem Heimrennen unbedingt aufs Podium, auch wenn er in diesem Fall seinem Yamaha-Markenkollegen und Titelfavoriten Hobelsberger ein paar Meisterschaftspunkte raubte. Doch der Österreicher hielt herzerfrischend fest: „Ich konnte Pax überholen. Für ihn tut´s mir leid, er ist sicher angepisst, aber das ist Racing.“
Auch in der IDM Supersport 300, der Nachwuchsklasse im Programm, gab es keine Geschenke. Dass Victor Steeman den ersten Lauf für sich entschied, war keine Überraschung. Das Freudenberg KTM WorldSSP hatte seinen WM-Fahrer für einen Gaststart eingeladen mit erweiterter Funktion als Tipp-Geber für die vier IDM-Fahrer der Mannschaft. Steeman ist momentan Fünfter in der Supersport 300-Weltmeisterschaft. Auf dem Red Bull Ring fuhr er außerhalb der Wertung im ersten Rennen mit. Einen Meister-Move zeigte in der finalen Runde des ersten Laufes Lennox Lehmann (Freudenberg KTM WorldSSP Team, 15). Der Titelverteidiger schlüpfte in der letzten Kurve noch innen an seinem Kontrahenten Luca De Vleeschauwer (Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki, 18) durch. Der Belgier erreichte mit dem dritten Platz wiederum sein bisher bestes Saisonergebnis.
Mit einem Fotofinish und Doppelsieg für das Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki-Team endete das turbulente zweite Rennen. Luca De Vleeschauwer (18) siegte mit einem Vorsprung von zwölf Tausendstelsekunden vor Marvin Siebdrath. Dritter wurde Leo Rammerstorfer (Freudenberg KTM WorldSSP Team, 17).
In der IDM Sidecar dominierten die WM-Gespannteams, die auf dem Rückweg von Rijeka in Richtung Heimat auf dem Red Bull Ring einen Stopp einlegten. Der WM-Zweite Todd Ellis feierte mit seiner Beifahrerin Emmanuelle Clèment (Santander Salt/LCR F1, 600 cm³) seinen Einstand mit neun Sekunden Vorsprung vor dem Feld, in dem es umso enger zuging.Todd Ellis gewann auch das zweite Rennen vor dem achtfachen Weltmeister Tim Reeves.
Weil auch im IDM Superstock 600-Cup, dem Austrian Junior Cup sowie im Yamaha R3 bLU cRU Cup und dem Northern Talent Cup um Punkte gekämpft wurde, gab es in der Steiermark erstklassige Unterhaltung.
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