Die Krumpendorferin sicherte sich in Spanien nicht nur ihre erste WM-Medaille, sondern buchte auch das Olympiaticket für Tokio 2020, weil ihre Teamkollegin Viktoria Wolffhardt den Endlauf als 14. verpasst hatte. Weratschnig war als Siebente ins Finale der besten zehn gekommen. In der Entscheidung unterliefen ihr zwar zwei Torberührungen (4 Strafsekunden), mit einer schnellen Zeit hielt sie bis auf die australische Topfavoritin Fox und Herzog aber alle Konkurrentinnen in Schach. Herzog gewann ohne Fehler 0,94 Sekunden vor Fox, die mit zwei Strafsekunden rund fünf Sekunden vor Weratschnig lag.
"Ich freue mich riesig über die Medaille und bin mit meinem Lauf voll zufrieden. Die Strafsekunden hätten zwar nicht sein müssen und haben mich sehr geärgert, aber im Endeffekt ist sich Platz 3 noch ausgegangen und ich bin zufrieden. Fast mehr freue ich mich aber über das Olympia-Ticket. Ich sehe Olympia als eine große Chance", meinte Bronzemedaillengewinnerin Nadine Weratschnig.
Österreichs Cheftrainer Helmut Oblinger war begeistert. "Unglaublich, sensationell", jubelte der frühere Weltklasseathlet und sprach von einer Genugtuung nach der Enttäuschung am Samstag im Damen-Kajak-Einer. "Wir waren nach dem gestrigen Tag ein bisschen gebeutelt, weil wir uns als Mannschaft mehr erwartet haben. Das zeigt, dass wir auf einem guten und richtigen Weg sind und uns vor den großen Nationen nicht verstecken müssen. Unser Ziel von drei Olympia-Quotenplätzen haben wir heute aber erreicht und dass Nadine dann im Finale alles so umsetzt, ist wunderschön", so Oblinger.
Im Kajak-Einer der Herren paddelten Felix Oschmautz (16.) und Mario Leitner (27.) deutlich am Finale vorbei. Das rot-weiß-rote Olympiaticket ging damit an Oschmautz, 2016 in Rio war Leitner am Start gewesen. Im Kajak-Slalom der Damen wird Wolffhardt die rot-weiß-roten Farben in Tokio vertreten. Die Niederösterreicherin hatte sich am Samstag nach WM-Platz 17 teamintern gegen die zweifache Weltmeisterin Corinna Kuhnle durchgesetzt.