Der vor dem Start-Meeting erhoffte perfekte Lauf war es über dem 1.000er auf alle Fälle, schließlich drückte Herzog den davor von den Japanerinnen Miho Takagi und Nao Kodaira fixierten Bahnrekord noch einmal deutlich. "Die 1.000 m waren schon überraschend", meinte die 23-Jährige im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur noch einmal zurückblickend. Auf der halben Distanz war Kodaira zweimal schneller gewesen. "Auf 500 m bin ich am Start noch zu schlecht, verliere ich zwei Zehntel."
Dieses Manko gegenüber den kleineren und dadurch von Grund auf explosiveren Asiatinnen hat sich dank einer gezielten Saison-Vorbereitung aber schon verkleinert. "Ich habe Leichtathletik-Elemente in das Training eingebaut, habe eine tiefere Position und laufe eine höhere Frequenz", zählte Herzog die Änderungen im Vergleich zur vergangenen Saison auf. Der Erfolg gibt ihr Recht, und die Saison bietet ihr noch sehr viele Möglichkeiten auf weitere Glücksmomente.
"Meine Haupt-Saisonziele sind der EM-Titel und eine WM-Medaille. Eine solche habe ich nämlich noch nicht", erklärte die Wahl-Kärntnerin. Ersteres wäre am zweiten Jänner-Wochenende in Klobenstein in Südtirol zu erledigen, wobei diesmal ein Mehrkampf und der für Herzog interessante Sprint-Vierkampf zur Austragung kommt. Nach den Eindrücken von Obihiro ist die bei Olympia auf den Rängen vier und fünf gelandete Athletin schon jetzt als Gold-Favoritin einzustufen.
Bis zu den Sprint-Weltmeisterschaften in Inzell dauert es vier Wochen länger, noch im Dezember gilt es auch die Weltcups in Tomaszow Mazowiecki/Polen und in Heerenveen zu bestreiten. Herzogs fast vollständige Konzentration gilt in dieser Saison jedenfalls den beiden Sprintdistanzen. Mag ein Ausflug auf 1.500 m noch dabei sein, wird das im Massenstart nicht passieren. Durch ein geändertes Reglement sind die Zwischensprints weniger wert, der Bewerb für die Sprinterinnen daher nicht mehr so interessant.
Auf die anstehenden Rennen in Tomakomai freut sich Herzog aber besonders. Da es sich da um eine Freiluftbahn handelt, rechnet sie sich noch bessere Erfolgschancen aus. "Ich bin einfach auf Freiluftbahnen groß geworden", erläuterte die Innsbruckerin. Sie käme mit auf der Witterung basierenden schwierigen Bedingungen daher gut zurecht. Wie am vergangenen Wochenende stehen für die Sprinterinnen in der Nacht (MEZ) am Freitag und Samstag je ein 500er und am Sonntag ein 1.000er auf dem Programm.