Dabei hatte es in der Dressur der Westernreiter vor dem letzten Umlauf ganz schlecht für das rot-weiß-rote Team, das vor vier Jahren WM-Dritter geworden war, ausgesehen. Doch Kronsteiner und sein neunjähriger Sportpartner kämpften bis zum Umfallen und scorten 225 Punkte. Damit verbesserte sich Österreich noch auf den Blech-Rang.
"Ich bin total happy über meinen Ritt, aber natürlich enttäuscht über den vierten Platz für die Mannschaft. Für mich war eigentlich nur das Team wichtig. Schade, wir haben jedenfalls alles versucht und bis zum Schluss gekämpft", analysierte Kronsteiner, der als Sechster des Klassements souverän das Einzelfinale der Top 15 am Samstag erreichte.
WM-Debütantin Lisec und der in den USA lebende Mühlstätter müssen am Donnerstag nochmals in die Qualifikation, die besten fünf schaffen ebenfalls noch den Einzug in die Medaillenentscheidung. Für den Burgenländer Morawitz ist die WM nach Platz 36 hingegen zu Ende.
Gold sicherten sich die favorisierten US-Amerikaner souverän mit 681 Punkten vor Belgien (671,5). Österreich ließ aber Top-Nationen wie Brasilien, Italien oder Frankreich hinter sich. "Ich bin trotzdem zufrieden, so ist halt der Sport. Und wir haben bewiesen, dass wir in der Weltspitze sind", betonte Österreichs Equipe-Chef Gerold Dautzenberg.
Der nahende Hurrikan "Florence" zwang die Veranstalter zu Vorsichtsmaßnahmen. 26 Pferde mussten von Zeltboxen in feste Stallungen übersiedelt werden, österreichische Teilnehmer waren davon aber nicht betroffen. Nach den jüngsten Prognosen soll der Wirbelsturm am Sonntag für heftige Regenfälle sorgen, die bis Dienstag dauern könnten. Die Windgeschwindigkeiten sollen dabei zwischen 45 und 65 km/h liegen.
Angesichts der Wetterwarnung rückte sogar der Skandal um die Distanzreiter in den Hintergrund. Das WM-Auftaktrennen war vorerst abgebrochen worden, da Reiter auf die falsche Strecke geschickt worden waren. Nach einem Neustart und einer Verkürzung von 160 auf 120 Kilometer entschloss sich die Jury später aber wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und die durch einen Gewitterregen entstandenen schlechten Bodenverhältnisse das Rennen endgültig zu annullieren.
WM-Ergebnis der 8. Weltreiterspiele vom Mittwoch - Reining, Mannschaft, Endstand: 1. USA 681 Punkte - 2. Belgien 671,5 - 3. Deutschland 666,5 - 4. Österreich 666
Mill Spring (North Carolina) (APA)