Als Zweijähriger wurde Nico Langmann bei einem Autounfall verletzt. Weil er in Österreich als so kleiner Bub für eine Reha nicht angenommen wurde, kam er nach Moskau. „Dort habe ich die russische Reha zu spüren bekommen, sie war hart, aber effektiv“, schildert der Paralympics-Teilnehmer, „sie hat aus mir gemacht, was ich heute bin." Eine Aussage, die wohl relativiert werden muss, folgten doch lange Jahre harten Trainings und konsequenter Aufbauarbeit bis zum Profisportler und Österreichs Nummer eins im Rollstuhltennis. Ehrgeiz ist überhaupt ein typischer Wesenszug des Wieners. Das spüren Freunde oft bei Brettspielen. „Wenn ich verliere, kann ich echt sauer sein“, betont der „überzeugte Single“ lachend, „aber sonst bin ich ein lieber Kerl, hoffe ich halt“. Die oft strapazierte Formulierung, er sei an den Rollstuhl gefesselt, bringt ihn jedenfalls nicht mehr aus der Ruhe. „Wenn du jemanden siehst, der an den Rollstuhl gefesselt ist, dann ruf die Polizei“, entgegnet Nico Langmann, „der Rolli ist ein cooles Ding, ein Hilfsmittel, ohne ihn wäre ich behindert, nicht mit ihm.“ Irgendwie war er ja schon in der Schule „der Star“, weil er mit dem Rolli auffiel. „Abgesehen davon haben mich alle ganz normal behandelt“, berichtet Langmann weiter, „ich habe mir nie Gedanken gemacht, warum ich nicht normal sein sollte. Ob man von A nach B geht oder rollt, ist doch unwichtig.“
Als Achtjähriger knüpfte Nico Langmann erste Kontakte mit seinem heutigen Metier. „Ich habe meinem Vater und Bruder zugesehen und wollte auch spielen“, erinnert sich der heutige Profi, der konsequent sein Ziel verfolgte, obwohl er zu Beginn „nur selten eine Kugel traf“. Nach der Matura wechselte der Ausnahmeathlet ins Profilager. Inzwischen kurvt Langmann im 7.000 Euro teuren Wettkampfrollstuhl sechs Mal pro Woche über den Court. In diesem Jahr löste er „gerade rechtzeitig vor Rio“ Martin Legner (54), seinen Doppelpartner bei den Paralympics, nach 24-jähriger Regentschaft auf dem Thron des österreichischen Rollstuhltennis ab. Obwohl Tennis den Schwerpunkt in der sportlichen Betätigung bildet, sieht sich Nico Langmann lieber als Allrounder. Dass er bei seinen sportlichen Aktivitäten seine Grenzen auslotet, wurde ihm 2015 beinahe zum Verhängnis. Nach einer verpatzten Junioren-WM wollte der Wiener beim Mono-Ski-Fahren abschalten, übersah eine Eisplatte und stürzte 20 Meter im freien Fall über einen Abhang. Bei der unsanften Landung mit dem Gesicht auf dem steinigen Boden, erlitt er sich einen Schädelbasisbruch und weitere schwere Verletzungen. "Das Gesicht war zerbröselt“, so die folgenschwere Bilanz, „deshalb sind Stirn, Augenhöhlen, Nase und Kieferknochen jetzt auch aus Titan." Langmann bezeichnet den Eingriff heute selbstironisch als „notwendige Schönheits-OP“. Die vorgegebene sechsmonatige Zwangspause akzeptierte der Bewunderer von Andre Agassi allerdings nicht. „Ich wollte unbedingt für die Qualifikation für Rio fit sein“, betont der 1,84-Meter-Mann, kaufte einen Eishockeyhelm und trainierte nur sechs Wochen nach dem Unfall, als wäre nichts geschehen. Das Rio-Ziel ist klar: „Ich will kein Olympia-Tourist sein. Aber es wäre vermessen zu sagen, dass ich mit Edelmetall heimkomme.“ So oder so, mit einem Klischee hat Langmann aufgeräumt: „Der arme, süße Junge im Rolli war gestern. Jetzt sagen viele, dass ich ein geiler Typ bin, der stark Tennis spielt.“
Langmann bezeichnet den Eingriff heute selbstironisch als „notwendige Schönheits-OP“. Die vorgegebene sechsmonatige Zwangspause akzeptierte der Bewunderer von Andre Agassi allerdings nicht. „Ich wollte unbedingt für die Qualifikation für Rio fit sein“, betont der 1,84-Meter-Mann, kaufte einen Eishockeyhelm und trainierte nur sechs Wochen nach dem Unfall, als wäre nichts geschehen. Das Rio-Ziel ist klar: „Ich will kein Olympia-Tourist sein. Aber es wäre vermessen zu sagen, dass ich mit Edelmetall heimkomme.“ So oder so, mit einem Klischee hat Langmann aufgeräumt: „Der arme, süße Junge im Rolli war gestern. Jetzt sagen viele, dass ich ein geiler Typ bin, der stark Tennis spielt.“
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