Eine gute Leistung der Österreicher im Angriff wurde nicht belohnt. Die Mannen von Teamchef Patrekur Jóhannesson erarbeiteten sich Chance um Chance, doch immer wieder scheiterte man am hervorragenden norwegischen Schlussmann Torbjoern Bergerud. So konnten die Gastgeber von 1:1 rasch auf 4:1 davonziehen. Bis Mitte der ersten Halbzeit blieb Österreich bis auf zwei Tore am Vize-Weltmeister dran, dann erhöhte Norwegen erstmals auf plus vier - 9:5.
Nach 25 Minuten sah sich Österreich mit 10:16 im Hintertreffen, zur Pause führte Norwegen 20:13. Nach Seitenwechsel ein ähnliches Bild, zudem gesellte sich noch Pech mit einigen Stangenwürfen hinzu. Die Norweger zogen innerhalb von wenigen Minuten auf 26:16 davon. Mit dem 35:22 in der 49. Minute war auch eine Vorentscheidung gefallen, zudem verlor Österreich wenige Augenblicke später Romas Kirveliavicius, der nach seiner dritten 2-Minuten-Strafe mit Rot vom Feld musste.
Norwegen setzte sich zum Auftakt des EHF EURO CUP vor Heimpublikum schließlich mit 43:31 durch. Für Österreich nach dem 28:39 bei der EURO 2018 die zweite Niederlage gegen Norwegen in diesem Jahr. Nikola Bilyk & Co. übersiedeln am morgigen Donnerstag direkt nach Graz, wo man am Sonntag Vize-Europameister Schweden im neuen Raiffeisen Sportpark Graz empfängt. Das Spiel ist ab 16:30 Uhr live auf ORFeins zu sehen!
Patrakur Jóhannesson, Teamchef Österreich:
"Wir haben den Fokus in der kurzen Zeit, in der wir beisammen sind, auf den Angriff gelegt. Im Juni gegen Weißrussland haben wir uns die WM-Teilnahme aus einer guten Deckung heraus geholt. Was Norwegen gezeigt hat, war nichts Neues. Sie haben verdient gewonnen, aber das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Wir haben am Anfang sehr gut im Angriff gespielt, aber ihr Torhüter hat einfach alles gehalten. Das Positive nach dieser Niederlage ist unser Angriff, wir haben schließlich 30 Tore gemacht. Die Bewegung vorne hat gepasst, da waren wir variabel, haben auch einiges ausprobiert. Leider hat es im Abschluss nicht so geklappt. Norwegen hat natürlich eine gewisse Qualität in eins gegen eins-Situationen, das ist absolute Weltspitze. Wir müssen in den nächsten Tagen in der Abwehr wiederholen, was wir im Juni in den Spielen gegen Weißrussland gezeigt haben. Mit Schweden kommt am Sonntag die nächste Weltklassemannschaft und da werden wir eine bessere Abwehr spielen."
Nikola Bilyk: "Wir haben in der Abwehr nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen haben: zusammen kompakt stehen, dem anderen zu helfen. Wir haben viele eins gegen eins Situationen verloren. Vorne haben wir das vor allem in der ersten Halbzeit gut gemacht, haben gute Angriffe gespielt, aber haben viel zu viele Chancen von sechs Metern verworfen. Dann verliert man so ein Spiel gegen eine Topmannschaft so hoch."