Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bezeichnetet die neue Radstrecke als "einmaliges Erlebnis", das man einem so großen Teilnehmerfeld bieten könne wie in keinem anderen Ironman-Bewerb der Welt. Das werde wohl auch auf reges Zuschauerinteresse stoßen, vor allem weil so gut wie der gesamte Kärntner Zentralraum im Ironman-Fieber sei. Das große Teilnehmerfeld sei möglich, da die Radstrecke nur aus einer anstatt wie bisher aus zwei Runden besteht, so vermeide man Staus. Die Strecke führe direkt durch Städte, was auch für die Athleten eine neue Erfahrung sei.
Der Ironman habe eine hohen Werbewert für Klagenfurt, bekräftigteBürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ). Neben der Radstrecke gebe es noch eine Neuerung: In der Ostbucht des Wörthersees sei es gelungen, dass eine Bühne aufgebaut wird, die sowohl für den Zieleinlauf beim Ironman als auch für die Starnacht am Wörthersee in zwei Wochen genutzt wird - das halte die Belastung in dem Naherholungsgebiet in Grenzen.
Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, wenn man sich allein die Zahlen zum Ironman ansehe, spreche das für sich: Von 3.800 Athleten, acht Millionen Euro Bruttowertschöpfung und 60.000 Nächtigungen ist die Rede, auch weil die Athleten Begleitpersonen mitbringen. "Der Bewerb und die Erholung können bestens verknüpft werden." Die "perfekte Organisation" spreche besonders für den Bewerb in Kärnten.
Christian Tammegger, Präsident des Kärntner Triathlonverbandes (KTRV), sprach von einer regelrechten "Triathlon-Faszination" in Kärnten. Der Sport habe eine "geringe Einstiegsbarriere", was etwa durch den Bewerb "Ironkids" deutlich werde. In Zukunft möchte man vor allem Frauen als künftige Athleten ansprechen.
"Die neue Radstrecke war eine Riesenherausforderung - 180 Kilometer abzusperren ist eine Challenge, es ist, als würde man ein neues Rennen kreieren", bilanzierte Veranstalter Erwin Dokter. Man sei nun an dem Punkt, an dem man realisiere, was man geschafft hat, und hoffe, dass "die Athleten mit einem Lächeln im Gesicht das Rennen beenden". Und an der neuen Finishline herrsche schon jetzt "Gänsehautfeeling". Er ließ sich auch zu einem Tipp verleiten: Bei den Damen werde wohl kein Weg über die Schweizerin Daniela Ryf führen, bei den Herren sei jedenfalls mit dem Polen Lukasz Wojt zu rechnen.
Ryf sagte, sie habe sehr viele gute Erinnerungen an die Rennen in Kärnten. Die 32-Jährige bereitete sich vier Wochen lang in St. Moritz vor. "Ein Ironman ist ein sehr langes Rennen, es kann immer was passieren", betonte die vierfache Weltmeisterin, deren großes Saisonziel erneut die WM auf Hawaii ist.
Die Frage, ob es einen Heimvorteil gibt, beantwortete Bianca Steurer mit einem klaren Ja: "Es kommen auch viele Verwandte, das macht das Rennen so speziell für mich." Mit der absoluten Topathletin Ryf gemeinsam zu starten, freue sie besonders. Es gelte für Sonntag jedenfalls "Beißen bis zum Umfallen". Die Britin Frankie Sanjana outete sich ebenfalls als Fan der Radstrecke: "Ich kann es kaum erwarten, hier zu fahren." Der Sonntag soll ein "harter, aber guter Tag" werden.
Bei den Herren war der Russe Iwan Tutukin schon Zweiter in Klagenfurt: Nun, beim Heimrennen für sein Team Pewag, soll es mit Platz eins so weit sein. Wojt sagte, als starker Schwimmer wäre es optimal, gleich in Führung zu gehen und das Rennen im eigenen Tempo durchzubringen: "Wichtig ist es, den Rhythmus zu halten."
Christoph Schlagbauers Taktik ist es dagegen, sich auf sich selbst zu konzentrieren: "Ich werde das Beste geben." Der 29-jährige Steirer werde versuchen, an die Spitze heranzukommen: "Verstecken werde ich mich auf keinen Fall." Die neue Radstrecke kenne er, weil er gerne in Kärnten trainiere. Er erwarte sich, dass sie etwas langsamer sei als die bisherige - durch lange, leicht steigende Geraden. "Aber landschaftlich ist sie natürlich genial."
Alexander Gräf, der gleich bei seinem ersten Ironman Gas geben will, gab auch seinen Tipp für das Österreicherfeld ab: "Ich denke, dass Schlagbauer sicher vorne mitspielen wird."