Neben vielfältigen Prüfstand-Testprozeduren müssen die KTM-Prototypen von Testfahrern ausführlich erprobt, getestet, analysiert und bewertet werden. Neue Motorräder und Komponenten unterziehen sich unter realen Bedingungen den kritischen Meinungen der beiden jungen Tiroler Lukas Neurauter, Manuel Perkhofer und drei weiteren Testfahrern, die mit ihren praktischen Erfahrungen zur Entwicklung der Bikes beitragen. Neuentwicklungen werden zunächst als Prototypen im Rennsportbereich getestet und gehen anschließend in die Serienproduktion über. Gemäß dem jeweiligen Motorrad und dem Entwicklungsstadium wird festgelegt, was getestet und ausprobiert wird. Geht es um spezielle Prüfungen, werden besondere Fahrstrecken mit speziellen Anforderungsprofilen unter bestimmten Belastungszuständen ausgewählt. Für die fünf Testfahrer steht nun der Fahrwerksabschlusstest für die USA-Modelle am Programm, bevor es am 30. August 2018 wieder zurück in die Heimat geht.
„Getestet wird auf Vorserien-Motorrädern. Es ist immer interessant, die ganze Entwicklung einzelner Komponenten eines solchen Fahrzeuges mitzuerleben“, resümiert der 25-jährige Tiroler Lukas Neurauter, der mit 104 Punkten Vorsprung Führender in der Österreichischen Motocross Meisterschaft ist. Der leidenschaftliche Motocrossfahrer kommt mit seinem Hauptberuf als KTM-Testfahrer zum Handkuss. Er darf mit seinem Team-Kollegen und Freund Manuel Perkhofer die Testwochen in Amerika absolvieren.
Erprobt wird nun seit dem 20. August 2018, zwei Stunden südöstlich von Los Angeles. In den nächsten Tagen werden nach Anweisungen der Abteilung in der KTM Fahrzeugentwicklung die Prototypen getestet und auf verschiedenen Strecken erprobt und bewertet. Die fachmännischen Evaluierungen werden anschließend protokolliert, erfasst und aufgrund der Resultate tastet man sich Schritt für Schritt an das gewünschte Ziel heran. „Jede einzelne KTM steht für Purity in Design und kompromisslose Funktionalität“, so der KTM-Chef Stefan Pierer.
„Es ist sehr abwechslungsreich und man kommt viel herum. In den Wintermonaten kommen wir beispielsweise in Italien oder Holland zum Einsatz, in den Sommermonaten testen wir auch in Tschechien und Ungarn“, erzählt der 21-jährige Rietzer Manuel Perkhofer, der seit Dezember 2017 seinen Traum zum Beruf machen durfte – Motorradfahren für KTM. „Die Anreise erfolgt meistens montags. Um acht Uhr früh beginnt der Arbeitstag und dann heißt es fahren, testen, protokollieren. Nach 2-3 Tagen Testfahren werden die Protokolle erfasst und am Wochenende heißt es dann relaxen und erholen – fast wie in einem „normalen“ Beruf“.
KTM hat in den letzten zweieinhalb Dekaden unglaublich viel Erfahrung gesammelt. Das bestätigt auch die Bilanz des Herstellers bei der Rallye Dakar in Südamerika, das wohl härteste Rennen überhaupt. Trotz der Umsiedlung der Rallye von Afrika nach Südamerika 2009 und den Regeländerungen 2011 geht KTM die letzten 17 Jahren als ungeschlagener Sieger hervor.