Herzog möchte auch im "Mekka" Heerenveen zuschlagen

Der Traditionsweltcup von Freitag bis Sonntag in Heerenveen ist der letzte internationale Höhepunkt der Eisschnellläufer im Jahr 2018. Vanessa Herzog reiste mit dem Rückenwind zweier 500-m-Siege vom Polen-Weltcup an, in Abwesenheit der erkrankten Nao Kodaira übernahm sie die Führung in der Disziplinwertung. Die Japanerin ist nun wieder dabei und Favoritin. Für Herzog geht es auch über 1.000 m.

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Vanessa Herzog gibt ordentlich Gas

Auf dieser Distanz hat sie in Obihiro den ersten von ihren bisher nun drei Weltcupsiegen in dieser Saison gefeiert, auf drei Stationen hat sie es auf insgesamt acht Podestplätze gebracht. Der Zeitplan in der Thialf ist für die Tirolerin günstiger als zuletzt in Tomaszow Mazoviecki, wo sie rund 30 Minuten nach dem ersten 500er zum 1.000er antreten musste. "Ich will meine starke Form auf das Eis bringen und Nao ärgern", kündigte Herzog der über 500 m noch ungeschlagenen Kodaira nun den Kampf an.

Mit ihrer bisherigen Saisonbilanz ist die 23-Jährige natürlich mehr als zufrieden. "Mit so einem Saisonstart hätte ich nie gerechnet", sagte die Wahl-Kärntnerin. "Das kann man ehrlicherweise nicht planen, aber im Moment greift einfach ein Zahnrad ins nächste und das ist der Schlüssel zum momentanen Erfolg." Herzog führt in der Zeitenliste für die EM vom 11. bis 13. Jänner in Klobenstein in Südtirol, der Qualifikationszeitraum endet dieses Wochenende.

Von den ÖESV-Herren hat noch Floris Root EM-Qualifikationschancen. Der 22-jährige Niederösterreicher tritt in Heerenveen wie Armin Hager am Freitag im Massenstart-Semifinale an, das Finale ist am Samstag. Root hat auch wie Herzog am Samstag 500 und am Sonntag 1.000 m im Plan. Hager tritt noch am Samstag über 1.500 m an. Die Bewerbe beginnen am Freitag um 16.00 Uhr, am Samstag um 10.30 und am Sonntag um 9.00 Uhr. Herzogs Rennen sind für 14.45 Uhr bzw. 14.00 Uhr angesetzt.

Gelungener Saisonauftakt für Herzog

Herzog: "Mit so einem Saisonstart hätte ich nicht gerechnet"
12.500 Besucher fasst der Thialf in Heerenveen, welcher an diesem Wochenende der Schauplatz für den vierten Eisschnelllaufweltcup der Saison ist. Das Mekka des niederländischen Eisschnelllaufsportes richtet damit auch das letzte große Rennen des Jahres 2018 aus. Als Gesamtweltcupführende über 500 Meter reiste Vanessa Herzog schon am vorigen Sonntag nach Holland. Sie hat sich für den vierten Weltcupstopp viel vorgenommen.

"In erster Linie will ich meine starke Form der ersten drei Wettkämpfe auf das holländische Eis bringen. Ich will Nao ärgern, aber wie genau es ausgeht sehen wir dann am Eis", berichtete die 23-Jährige, die zuletzt in Polen ihre Karrieresiege vier und fünf feiern konnte. In Abwesenheit der japanischen Olympiasiegerin, die nach den ersten Saisonweltcups in Japan erkrankte, baute sie einen guten Vorsprung im Weltcup auf. In Heerenveen steht die 32-jährige Japanerin wieder am Start und sie wird die große Gejagte sein.

Vor allem von Vanessa Herzog, die in diesem Winter achtmal am Weltcuppodium stand und drei Siege erzielte: "Mit so einem Saisonstart hätte ich nie gerechnet. Das kann man ehrlicherweise nicht planen, aber im Moment greift einfach ein Zahnrad ins nächste und das ist der Schlüssel zum momentanen Erfolg". Nachdem am Freitag in Heerenveen nur die Halbfinale im Massenstart ausgetragen werden, beginnt der Wettkampf für Herzog erst am Samstag mit ihrem Lauf über 500 Meter. "Heerenveen wird vom Zeitplan angenehmer für mich. In Polen war die halbe Stunde definitv zu wenig Vorbereitungszeit gewesen", freute sie sich, die zuletzt in Tomaszow Mazoviecki nach ihrem Erfolg über 500 Meter, den folgenden Interviews und der Siegerehrung sofort wieder für die 1.000 Meter auf das Eis musste.

Der vierte Weltcup finalisiert auch die Qualifikationen für die Einzelstreckenweltmeisterschaften als auch die Europameisterschaften in Klobenstein. Diese werden das erste Saisonhighlight des Jahres sein und finden von 11. - 13. Jänner statt. In diesem Jahr werden die EM-Titel in den Vierkämpfen (Sprint und Allround) bei Herren und Damen vergeben. Keinen Quali-Stress muss sich Vanessa Herzog in Heerenveen machen. Sie führt die Zeitenliste der besten europäischen Sprinterinnen an. Bei den Herren hat Floris Root noch die Chancen auf ein EM-Ticket. Er muss sich aber in Heerenveen noch steigern, liegt er momentan auf einem der Reserveplätze für den Sprintvierkampf der Herren.

Im letzten Jahr feierte der 22-jährige Niederösterreicher mit den Wurzeln in den Niederlanden sein Weltcupdebüt im Thialf: "Das war ein wirklich spezieller Moment für mich, den ich nicht vergessen werde. Meine Familie und viele meiner Freunde waren mit dabei. Richtig cool, auch wenn das Ergebnis dann nicht so besonders war". Über seinen Vater kam er zum Eisschnelllaufsport, der speziell in Heerenveen immer besondere Formen am Weltcupwochenende annimmt. "Am Abend sind die ganzen Schlachtenbummler in der Halle versammelt und sie verwandeln die Halle in ein orangenes Zuschauermeer. Da wird es dann richtig laut", weiß Root, der am Wochenende über 500, 1.000 Meter sowie im Massenstart gemeldet hat. Wieder zurück im Weltcupteam ist Armin Hager, der Polen ausließ, da es dort kein Rennen in seiner Spezialdisziplin, dem Massenstart gab. Mit einem guten Ergebnis will sich der 24-Jährige Tiroler für die Einzelstrecken-Weltmeisterschaften qualifizieren, wo er vor zwei Jahren den fünften Platz belegte.

 




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