Bei traumhaften Eis- und Wetterbedingungen warteten die wohl intensivsten Bewerbe auf die heimische Eisschnelllaufelite in diesem Winter. 25 Runden galt es für die Herren auf der 400-Meter-langen Bahn zu absolvieren. Am schnellsten tat dies der letztjährige Olympiasechste und Titelverteidiger Linus Heidegger. Der 23-Jährige befindet sich momentan in einem Sabbatical und nahm diesen Winter an keinen Weltcuprennen teil. Im Sommer absolvierte er den Ötztaler Radmarathon in unter acht Stunden und hielt sich mit Rennradfahren und Skitouren fit. "Ich habe jetzt eine Ausbildung zum Heilmasseur begonnen und möchte mich später auch im Bereich der Physiotherapie engagieren. Gezielt habe ich den Abstand vom Weltcup gesucht und wollte mich dem Druck Ergebnisse abzuliefern nicht aussetzen", erklärte der Olympiastarter. Zuletzt wagte er sich wieder aufs Eis und trainierte gemeinsam mit Gabriel Odor und Armin Hager.
Die beiden konnte er über 10.000 Meter in die Schranken weisen und das Trio zeigte im zweiten Bewerb des Tages, dem Massenstart, einen spannenden Lauf. Denn auf die langen 25 Runden folgten noch einmal 16 Runden im geschlossenen Feld. Früh setzten sich die drei ab. Vor allem Heidegger versuchte dauernd, sich von seinen beiden ehemaligen Teamkollegen zu lösen. Immer wieder variierte er das Tempo und setzte Attacken. Wenige Runden vor dem Ende konnte Odor den Anschluss nicht mehr halten. Der 18-Jährige, der im letzten Jahr bei den Junioren-Weltmeisterschaften den sechsten Platz belegte, musste Heidegger und Hager ziehen lassen und holte sich am Ende die Bronzemedaille. Vor mittlerweile fast fünf Jahren eroberten die beiden im Massenstart des Juniorenweltcups in Innsbruck, im Jänner 2014, die Ränge eins und zwei. Während damals der mittlerweile 24-jährige Hager das Rennen für sich entschied, schnappte sich diesmal Heidegger mit einem tollen Sprint in der letzten Runde den Sieg und damit seinen zweiten Meistertitel in diesem Bewerb nach 2017.
Bei den Damen lieferte Anna Molnar die Sensation über 5.000 Meter. Die 17-jährige Athletin des USC Innsbruck verbesserte ihren persönlichen Rekord um fast eine Minute und holte sich ihren ersten Staatsmeistertitel. Zweite wurde ihre Teamkollegin Viktoria Schinnerl, der dritte Platz ging an Anna Petutschnigg aus Wörgl. Alle drei Damen gehören dem Juniorenteam an, welches Ende Jänner in Helsinki zum zweiten Weltcup der Saison reist. Mitte Februar stehen für die schnellen Nachwuchsläufer dann die Weltmeisterschaften der Junioren in Italien am Programm. Wie auch in Innsbruck und Helsinki wird in Baselga di Pine auf einer Freiluftbahn gelaufen. Im Massenstart konnte sich dann die im Sommer als Inlineskaterin aktive Petutschnigg erstmals den Titel sichern. Wie schon Heidegger bei den Herren gelang es der Tirolerin ihre Kontrahenten auf der Schlussgeraden zu distanzieren.