Frauenquote für Peking 2022 vom IOC deutlich erhöht

Das Internationale Olympische Komitee treibt die Gleichberechtigung weiter voran. Bei den Winterspielen 2022 in Peking wird der Anteil der Frauen des nach wie vor knapp 2.900-köpfigen Teilnehmerfeldes 45,44 Prozent betragen. Dem voran geht eine Reduzierung von männlichen Athleten quer durch zahlreiche Sportarten und Sparten. Von sieben neuen Medaillen-Events entfallen vier auf Mixed.

online seit heute, 12:54 Uhr
online seit gestern, 12:54 Uhr
online seit 19.07.2018, 12:54 Uhr
Der Frauenanteil bei Olympia steigt

1924 in Chamonix waren laut IOC-Angaben gerade einmal elf Frauen am Start, das bedeutet einen Prozentsatz von 4,3. 70 Jahre später 1994 in Lillehammer bewegte sich der Frauenanteil mit genau 30 Prozent erstmals im Dreißigerbereich bei Winterspielen, 2010 in Vancouver waren es 40,7, 2018 in Pyeongchang 41,9.

Dem neuerlich erhöhten Frauenanteil beschloss das IOC-Exekutivkomitee auf seiner Sitzung in Lausanne. Er geht Hand in Hand mit der Reduzierung von Quotenplätzen im Männerbereich, wird unter dem Strich doch eine Verringerung des Total-Aufgebots um 41 Sportler auf 2.892 erreicht. Waren im Februar in Pyeongchang 1.722 Herren und 1.211 Damen am Start, so werden es 2022 in China 1.578 Herren und 1.314 Damen sein.

Im Biathlon werden insgesamt zwanzig Athleten weniger mit dabei sein, was auch bereits eine Reaktion des Weltverbandes IBU zur Folge hatte. Man sei enttäuscht, habe man doch als eine der ersten Sportarten eine Mixed-Staffel eingeführt und immer gleiche viel Bewerbe für Herren und Damen ausgetragen, hieß es in einer Mitteilung. Man habe zusätzlich auch die Single-Mixed-Staffel vorgeschlagen, diese sei aber nicht ins Programm aufgenommen worden.

Im Bobsport wandern zwölf Plätze von den Herren zu den Damen, erreicht wird eine Geschlechter-Balance im Skeleton. Im Curling beträgt das Plus zugunsten des Mixed vier Aktive, im Eishockey wird das Turnier mit zwei zusätzlichen Frauenmannschaften nun mit zehn Teams durchgeführt, das ergibt ein Plus von 46 Spielerinnen. Im Rodeln werden es insgesamt vier Athleten weniger sein, fünf Männer-Spots wandern ins Frauenlager.

Im Eislaufsport - die genaue Athleten-Aufschlüsselung auf die Sparten Eisschnelllauf, Short Track und Eiskunstlauf nimmt der Weltverband ISU erst vor - wird um insgesamt 26 Plätze reduziert, im Eisschnelllauf wird eine Geschlechter-Balance erreicht. In allen Sportarten des Ski-Weltverbandes FIS kommt es insgesamt zu einer Reduzierung um 41 Athleten, wobei der Männer- und Frauen-Anteil im Alpinski, Skilanglauf, Ski Freestyle und Snowboard 50:50 betragen wird.

Die Nordische Kombination ist die einzige Sparte, in der es noch keinen Frauenbewerb gibt. Gleich vier der sieben neuen Medaillenentscheidungen sind im Mixed angesiedelt. Es sind dies eine Team-Staffel im Short Track, sowie je ein Teambewerb im Skispringen, der Disziplin Aerials im Ski Freestyle und Snowboard-Cross. Es sind nun insgesamt zwölf mögliche Mixed-Bewerbe im Programm, in Südkorea waren es noch acht. Wobei der als offene Klasse geltende Rodel-Doppelsitzer im internationalen Sport stets nur von Herren besetzt wird.

Dazu kamen als neue Medaillen-Events für 2022 bei den Frauen Monobob, weil die Kosten eines Viererbobs, wie ihn die Herren fahren, deutlich höher sind, sowie im Ski Freestyle Big Air bei Herren und Damen.

Ski Freestyle bietet übrigens mit 13 (6/6/1) hinter Eisschnelllauf (14/7/7/0) die meisten Medaillenentscheidungen auf. Eisschnelllauf ist indes eine von nur noch wenigen Sportarten/Sparten ohne Mixed-Teambewerb, ein solcher fehlt auch noch im Bob/Skeleton, Langlauf, der Nordischen Kombination und verständlicherweise im Eishockey.



teilen