Kurz erklärt

Das Runde muss in das Viereckige und zwar mit dem Rad

Radsport und Fußball in einem? Ja, das gibt es. Die vom Kunstradfahrer Nicholas Edward Kaufmann († 1943) ins Leben gerufene Sportart, erfreut sich vor allem im Europäischen Raum großer Beliebtheit. Es werden auch Wettbewerbe durchgeführt, wie zum Beispiel Landesmeisterschaften, Ö-Cup, Europacup, Weltcup und Weltmeisterschaften. In Österreich wird Radball hauptsächlich in Vorarlberg betrieben, noch ein wenig in St. Pölten.  Erfolgreichster Verein derzeit ist der ÖAMTC Radfahrer Club Mazda Hagspiel Höchst mit mehreren WM-, Weltcup-, Europameister-, Staatsmeistertiteln.

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Radball_WC2016_Höchst

In Vorarlberg zählt man in sechs Vereinen rund 50 Radball-Mannschaften. Man unterscheidet zwischen dem Fünfer-Radball und dem Zweier-Radball. Die Mannschaften vollziehen während eines rasantem Sportduell weite Pässe, Flanken, platzierte Schüsse, Kopfbälle, Tripplings und vieles mehr.

Mit erstaunlicher Geschicklichkeit befördern die Radballer mit Vorder- oder Hinterrad das Runde in das Viereckige. Die Hände haben nichts am Ball zu suchen, lediglich der Torwart darf im eigenen Strafraum die Hände einsetzen. Kopfbälle sind erlaubt. Die aus Stoff gefertigte und mit Pferdehaar gefüllte Kugel, kann bei einem Freischlag bis zu 70 km/h erreichen.

So wird Fünfer-Radball gespielt
Besonders an dieser Disziplin erfreuen sich viele Zuseher, denn die technische Versiertheit der Radballer kommt hier besonders zur Geltung. Zumal bietet das Fünfer-Radball garantiert beste Unterhaltung für das Publikum.

Eine Mannschaft zählt insgesamt sieben Spieler: ein Torwart, vier Feldspieler und zwei Auswechselspieler. Das Spielfeld misst 22 x 24 Meter und wird von einer 30 Zentimeter hohen Bande umrandet, damit der Ball die Seitenlinie nicht überschreitet. Die Radballer müssen dann mit viel Geschicklichkeit in zweimal 15 Minuten versuchen, den 500 bis 600 Gramm schweren und mit einem Durchmesser von 18 Zentimeter großen Ball in das drei Meter breite und zwei Meter hohe Tor zu befördern. Im Strafraum allgemein, sind drei Spieler inklusive des Torwartes erlaubt.

Für den Radballer gilt, kein Bodenkontakt mit den Füßen oder dem Körper. Erfolgt trotzdem eine Bodenberührung, muss sich der jeweilige Akteur vier Meter vom Ball entfernen und ein anderer Spieler muss den Ball berühren.

So wird Zweier-Radball gespielt
Das Spiel wird auf einem 14 Meter langen und elf Meter breiten Feld ausgetragen. Wie gehabt, wird dieses von einer 30 Zentimeter hohen Bande umrandet. Die Spielzeit umfasst zweimal sieben Minuten. Die Kugel entspricht der, wie im Fünfer-Radball und muss in ein 2 Meter hohes und ebenso breites Tor befördert werden.

Zur Mannschaft gehören lediglich der Torwart und ein Feldspieler, wobei auch der Torhüter im Feld spielen darf.

Das Radpolo gibt es nur für den weiblichen Bereich
Ein Rad, ein Holzstock, zwei Spielerinnen, 14 Minuten Spielzeit. Hier gilt es, dass eine Mannschaft, bestehend aus Torfrau und Feldspielerin, die 10,5 cm große und 175 bis 240 große Kugel in das zwei Meter Hohe und ebenso breite Tor zu bewegen. Der Ball erreicht bei einem Freischlag in dieser Disziplin bis zu 40 km/h.

Nicholas Edward Kaufmann
"Eines Tages", erinnerte sich Kaufmann, ein US-amerikanische Kunstradfahrer vor der Jahrhundertwende, "lief mir ein kleiner Hund vors Rad. Rasch hob ich das Vorderrad und beförderte damit den Mops so sanft es ging aus dem Weg – mich vor einem Sturz rettend, das Tier vor Verletzungen". Am 14. September 1883 fand dann das erste Radball-Spiel zwischen Nick Kaufmann und John Featherley statt.



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