Das populäre Präzisionssport-Spektakel zum Jahresausklang findet traditionell im "Ally Pally" in Nordlondon statt. Dort sorgen 3.000 Darts-Fans für eine ausgelassene Party-Atmosphäre, während bei den Protagonisten auf der Bühne Nervenstärke und totale Konzentration gefragt sind. Der Sieger des WM-Finales am 1. Jänner 2019 erhält diesmal eine halbe Million Pfund (rund 554.000 Euro), auch die Gesamtdotation von 2,5 Mio. Pfund (2,77 Mio. Euro) ist ein neuer Rekordwert.
Suljovic zählt seit seinem Vorstoß ins EM-Finale 2016 endgültig zur Darts-Weltelite. Aufmerksamkeit hatte der Rechtshänder aber schon vor acht Jahren erregt, als er mit einem überraschenden Sieg über den damaligen Weltranglistenzweiten James Wade aus England als erster und bisher einziger deutschsprachiger Spieler das WM-Achtelfinale erreicht hatte. Auch im Vorjahr war für "The Gentle" in der Runde der letzten 16 Endstation gewesen.
Diesmal will Suljovic mehr und sein "sehr gutes Jahr 2018" würdig abschließen. "Ich weiß, dass ich jeden schlagen kann, und hoffe, dass ich diesmal bei der WM meine Topform finde. Im Training lief es zuletzt sehr gut, aber bei uns spielt sich zu 80 Prozent alles im Kopf ab", erklärte der 46-Jährige, der erst am 19. Dezember nach London reisen und Weihnachten am 24. Dezember daheim mit seiner Frau Enisa und den beiden Kindern - Sohn Tarik und Tochter Ema - feiern wird.
Erstmals sind dieses Jahr bei der WM 96 Teilnehmer - darunter mit der amtierenden Weltmeisterin Lisa Ashton aus England und der russischen Topspielerin Anastasia Dobromyslowa auch zwei Frauen - dabei. Neben Suljovic wird Rot-Weiß-Rot im "Ally Pally" noch durch Rowby-John Rodriguez vertreten sein. Der Wiener schaffte als Gewinner des südosteuropäischen Qualifikationsturniers, in dessen Finale er seinen erst 17-jährigen Bruder Rusty-Jake geschlagen hatte, den Sprung zur WM. Für den mittleren der drei Rodriguez-Brüder, die allesamt Darts-Profis sind, ist es bereits seine vierte WM-Teilnahme.
Bisher war für den 24-Jährigen, der zuletzt regelmäßig mit Suljovic trainierte, immer in der ersten Runde Endstation. Diesmal bekommt er es am 18. Dezember (2. Partie nach 13.30 MEZ/live Sport1) zum Auftakt mit dem 28-jährigen Engländer Ricky Evans zu tun, der als 42. in der Weltrangliste 25 Plätze vor Rodriguez steht. Schon für sein Antreten erhält er 7.500 Pfund (8.300 Euro), der erstmalige Vorstoß in die zweite Runde würde ihm das Doppelte bringen.