31:34 – knappe Niederlage gegen Vize-Europameister im Handball

Im ausverkauften Raiffeisen Sportpark Graz (3.000 Zuseher) lieferte Österreichs Handball Männer Nationalteam im ersten Heimspiel des EHF EURO CUP eine starke Leistung gegen den amtierenden Vize-Europameister Schweden ab. In der ersten Halbzeit konnte man einen Dreitore-Rückstand egalisieren, ging mit 16:16 in die Pause. Nach Seitenwechsel geriet man neuerlich mit drei Toren in Rückstand, erzielte abermals den Ausgleich. Doch in den letzten zehn Spielminuten konnte Schweden auf plus vier stellen und siegte am Ende 34:31.

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Dominik Bammer ist Handballer aus Leidenschaft

Kristian Pilipovic präsentierte sich einmal mehr als sicherer Rückhalt, entschärfte gleich den ersten Angriff der Schweden. Rasch zog man auf 5:2 davon. Dann legten die Gäste einen Lauf hin, stellten das Ergebnis auf den Kopf, erzielten zunächst den Ausgleich und gingen ihrerseits mit 8:5 in Führung.

Neo-Kapitän Nikola Bilyk durchbrach die Torsperre, verkürzte auf 6:8. In der 23. Minute war es dann Tobias Wagner der zum 12:12-Ausgleich traf. Kurz vor der Pause konnten die Österreicher sogar vorlegen, doch den Schweden gelang nochmals der Ausgleich – Halbzeitstand 16:16. Bei Wiederanpfiff hatte Alexander Hermann zunächst Pech bei seinem Versuch, traf lediglich die Außenstange. Das nutzte der Vize-Europameister um sich die Führung zurückzuholen. Und neuerlich konnten die Skandinavier um drei Tore vorlegen. 

Wieder bewies die Truppe von Teamchef Patrekur Jóhannesson Moral, bot dem Vize-Europameister die Stirn. In dieser Phase kam der Steirer Thomas Eichberger zu seinem Debüt und brachte den Gegner regelrecht zur Verzweiflung. In der 47. Minute fiel dann auch der überfällige und verdiente Ausgleich. Janko Bozovic, mit insgesamt acht Toren bester Werfer der Österreicher, netzte mit einem Hammer aus dem Rückraum zum 23:23 ein.

Schweden gelang es nochmals vorzulegen, erspielte sich mit dem 25:23 einen kleinen Polster. Knapp zehn Minuten vor Spielende konnte Schweden diesen Vorsprung durch einen Doppelschlag von Jerry Tollbring auf 28:24 ausbauen. In dieser Phase war es speziell Schwedens Torhüter, Andreas Palicka, der immer wieder auftrumpfen konnte. Teamchef Patrekur Jóhannesson reagierte umgehend, nahm sein letztes Timeout um die Mannschaft nochmals einzustellen. In der Deckung wurde von 6:0 auf 5:1 und teilweise sogar auf Manndeckung umgestellt.

Trotz Unterzahl gelang es Schweden Österreich mit vier Toren auf Abstand zu halten. In den letzten fünf Spielminuten kamen Nikola Bilyk & Co. bis auf zwei Tore heran, am Ende musste man sich dem Vize-Europameister Schweden aber mit 31:34 geschlagen geben. 

Patrekur Jóhannesson, Teamchef Österreich:
„Gegen solche Mannschaften braucht man einfach alles, auch ein bisschen Glück. Wir haben zwei, drei technische Fehler gemacht und sofort hat sich Schweden einen Vorsprung herausgespielt. Das zeichnet solche Teams aus. Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir ein wenig zu statisch, da müssen wir spritziger aus der Pause kommen. Aber insgesamt waren wir im Vergleich zum Spiel gegen Norwegen deutlich besser. Man hat gesehen, dass wir mithalten können, aber wir müssen und wollen auch gewinnen gegen solche Topteams. Da dürfen wir keine Fehler machen.“

Nikola Bilyk, Kapitän Österreich:
„Wir haben das heute gut gemacht, aber wir müssen weiter an unseren Schwächen arbeiten. 34 Tore sind meiner Meinung nach zu viel. 31 haben wir wieder gemacht, wie gegen Norwegen. Das ist eine gute Leistung. Aber hinten müssen wir uns mehr stabilisieren und verbessern, am Zusammenspiel zwischen Deckung und Torhüter feilen. Dann bin ich mir sicher, dass wir in den nächsten Lehrgängen die nächsten Schritte machen. Im Vergleich zum Spiel gegen Norwegen hat man heute deutliche Verbesserungen gesehen, sowohl in der Deckung als auch im Angriff. Ich finde allgemein, dass wir im Angriff viel stabiler spielen, viel variabler. Wir haben gute Konzepte und ziehen das durch. Trotzdem waren wir heute in der zweiten Halbzeit langsam auf den Beinen und das dürfen wir nicht sein.“



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